Hochwasserkatastrophe Juni 2013
Durch neue Höchststände der Flüsse Elbe und Saale wurde auch unsere Gemeinde im Juni von der Hochwasserkatastrophe
getroffen. Dabei wurden aufgrund des Dammbruches im Mündungsbereich der Saale am 9. Juni erhebliche Teile des Gemeindegebietes überflutet.
Betroffen waren insbesondere die Ortsteile Diebzig, Trebbichau
sowie das Naherholungsgebiet am Löbitzsee.
Infolge der Evakuierung der Stadt Aken sowie der umliegenden
Ortsteile wurden zahlreiche Betroffene von Bekannten und Freunden in unserer Gemeinde aufgenommen.
Für die Aufnahme und Versorgung der Evakuierten wurden die Hockeyhalle in Osternienburg, die Öko-Domäne Bobbe und der Freizeit- und Ferienhof in Großpaschleben durch den Krisenstab des Landkreises bestimmt.
Die Versorgung der Einsatzkräfte in Aken und im Osternienburger Land erfolgte zentral vom Standort der Osternienburger Feuerwehr in der Feuerherdstraße. Hier wurden
auch einige Sanitätskräfte untergebracht. Die zeitweise selbst evakuierte Akener Feuerwehr kam in der ehemaligen
Grundschule in der Lindenstraße unter, Freiwillige des Technischen Hilfswerkes hatten in der Turnhalle der Kleinpaschlebener Grundschule ihr Quartier.
Sämtliche Feuerwehren unserer Gemeinde waren im Dauereinsatz, zunächst bei der Deichverteidigung an der Elbe, später bei Schutz- sowie Hilfsmaßnahmen in den bedrohten Ortsteilen der Gemeinde. Viele Bürgerinnen und Bürger halfen beim Füllen, Transport und Verbau von Sandsäcken, bei der Versorgung der Evakuierten und der Einsatzkräfte oder bei der Unterbringung der Menschen, die ihre Wohnungen und Häuser verlassen mussten.
Die Hochwasserkatastrophe hat uns allen vor Augen geführt, wie wichtig und notwendig insbesondere unsere Freiwilligen Feuerwehren sind. Um Gefahren von so großem Ausmaß bekämpfen zu können, kommt es auf mitgliedsstarke, gut ausgebildete und natürlich auch gut ausgestattete Wehren an. Die Kameradinnen und Kameraden unserer Feuerwehren haben in den vergangenen Tagen sehr viel Einsatzbereitschaft und Engagement gezeigt.
Genau wie beim Hochwasser 2002 war aber auch die Solidarität und Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger untereinander beispielhaft. Darauf können wir stolz sein.
Die Bewältigung der entstandenen Schäden an Häusern und Grundstücken, an Einrichtungsgegenständen und Gebäudetechnik, aber auch an Feld und Flur, wird noch viel Kraft kosten und einen langen Zeitraum in Anspruch nehmen.
Ich möchte jedoch schon jetzt allen herzlich danken, die durch ihren Einsatz und ihr Engagement, aber auch durch ihre Umsicht und Geduld zur Bewältigung dieser Katastrophe beigetragen haben:
Allen Mitgliedern unserer Freiwilligen Feuerwehren und ihren Familien, allen Helfern der Sanitätsdienste, des Technischen Hilfswerkes und der Bundeswehr, allen Freiwilligen, die bei der Betreuung und Versorgung der Evakuierten und der Einsatzkräfte geholfen haben, allen Spendern von Sach- und Geldmitteln, allen Gewerbetreibenden, die ihre Fahrzeuge, Technik etc. zur Verfügung stellten und ihre Mitarbeiter für den Einsatzdienst freigestellt haben, allen Beschäftigten in den laufenden Fördermaßnahmen, die ebenfalls tatkräftig mitgeholfen haben, allen Beschäftigten der Versorgungsträger, die stets darum bemüht waren, ihre Anlagen und Systeme
in Betrieb zu halten bzw. wieder in Gang zu setzen, allen
Vertretern und Beschäftigten der Gemeinde im Einsatz vor Ort, im Krisenstab bzw. bei der Aufrechterhaltung des Verwaltungsbetriebes. Naturgemäß kann diese Aufzählung nicht abschließend sein.
Nun hat das Unwetter am 20. Juni erneut gezeigt, dass die Naturgewalten jederzeit auftreten können. Wiederum wurde erheblicher Schaden angerichtet. Um diesen Ereignissen nicht hilflos gegenüber zu stehen, sind Städte und Gemeinden sowie überörtliche Stellen gefordert, Rettungskräfte und -gerät vorzuhalten und im Bedarfsfall auch schnell und zielgerichtet einsetzen zu können. Es ist aber auch jeder Einzelne von uns aufgefordert, Vorkehrungen zum Schutz von Personen und Eigentum zu treffen. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: www.bbk.bund.de.
Allen Betroffenen wünsche ich viel Kraft und Erfolg bei der Bewältigung der entstandenen Schäden. Allen, die in dieser schweren Krise geholfen haben und auch jetzt noch mit anpacken, gilt nochmals mein herzlicher Dank!
Hemmerling
Bürgermeister