Die Auslosung für unsere diesjährige Ländertour hatte Schleswig-Holstein zum Ergebnis. Die Hansestadt Lübeck war für 3 Tage unser Ziel.
Treffpunkt war am 1. Oktober, 18.00 Uhr das Hotel Lindenhof in der Lindenstraße.
Der Auftakt fand im Haus der Schiffergesellschaft in Lübeck mit einem 7-Türme-Gericht statt. Wir betraten ein fast 500 Jahre altes Haus mit genauso alter Einrichtung. Die Tradition und Geschichte des Hauses war für jeden spürbar und beeindruckend.
Das 7-Türme-Gericht war ein sehr modernes Gericht und stand im spannenden Kontrast zum historischen Ambiente. Ein kleiner Nachteil war die Bahnhofsatmosphäre, da wir uns das Ambiente natürlich mit vielen anderen Touristen teilten.
Anschließend konnten wir noch einen Stadtbummel machen, denn in Lübeck war Mitternachtsshopping angesagt. Beim Kartoffelfest auf dem Markt mit frisch hergestellten Kartoffelchips und anderen holsteinischen Spezialitäten beschlossen wir bei Live-Musik mit Tanz unseren ersten Abend in Lübeck.
Am 2. Oktober trafen wir uns um 10.00 Uhr am Wahrzeichen der Hansestadt, dem Holsten-Tor, mit der Stadtführerin zum Stadt-Rundgang. Wir lernten Lübeck nicht nur von seiner historischen, sondern auch von seiner besonderen und charmanten Seite kennen. Beim Besuch der historischen Gassen und des Domes erfuhren wir viel über die Entstehung und Geschichte der Stadt.
Nach dem Stadtrundgang besichtigten wir die Kirche St. Marien. Besichtigen ist dabei allerdings nicht ganz der richtige Ausdruck. Besteigen, beklettern, begehen bis hinauf auf den höchsten Turm und das Dach, trifft es wahrscheinlich besser.
Wir bekamen eine 2-stündige Kirchenführung von einer Art, die die meisten von uns noch nicht erlebt hatten. Wir besichtigten vom Dachstuhl aus die Gewölbe des Hauptschiffes und der Seitenschiffe von oben in 40 m Höhe, bestiegen die Türme und bekamen sehr anschaulich die Kirchenbaukunst des Mittelalters zu sehen und erläutert.
Bis hinauf zum Glockenspiel und dem Geläut und auf den Dachreiter stiegen wir und genossen die herrliche Aussicht auf die Dächer der Lübecker-Altstadt. Alle Mitglieder unserer Gruppe waren beeindruckt und begeistert von dieser besonderen Kirchenführung.
Der anschließende Gruppen-Besuch im Café Niederegger konnte wegen eines Buchungsfehlers der Touristinformation nicht stattfinden. Das hielt natürlich die Mehrzahl der Gruppe nicht davon ab, sich trotzdem einen Platz zu suchen und sich eine der Marzipan-Kreationen zu bestellen oder das Marzipan-Zimmer zu besichtigen. Für Fans des Lübecker Marzipans ein echtes Erlebnis.
Nach Stadtbummel, Kartoffelmarkt oder einer kleinen Pause trafen wir uns um 19.00 Uhr im Ratskeller am Markt wieder, um unseren 9. Vereins-Gründungstag zu feiern.
Die Speisekarte bot für jeden Geschmack etwas und es wurde auch wegen der hervorragenden Bedienung ein sehr schöner Abend.
Einen Höhepunkt bildete das frische Marzipan-Dessert mit Pistazienmousse. Das erhielt nicht nur von Marzipan-Liebhabern unser Prädikat „unbedingt empfehlenswert“. Beschlossen wurde der Abend im Brauhaus bei Lübecker Zwickelbier.
Am Sonntag begannen wir mit einem Besuch im Buddenbrook-Haus, wo wir viel über die Familie Mann, den Roman „Die Buddenbrooks“ und Thomas Mann erfuhren. Anschließend machten wir eine weitere Stadtführung. Diesmal begaben wir uns aufs Wasser. Mit der Quandt-Linie schipperten wir bei einer Stadt-, Kanal, und Hafenrundfahrt 1 Stunde lang um Lübecks Altstadt herum.
Der Kapitän erläuterte noch einmal viel Geschichtliches, Sehenswürdigkeiten und historische Gebäude. Wir nutzten die Stunde auch um das Wochenende noch einmal an uns vorüberziehen zu lassen. Wir stellten fest, Lübeck ist sehenswert, gastfreundlich und interessant. Lübeck ist eine Reise wert.
Jeanette Streuber
RWV Wulfen e. V.